Sunnyboy's Gedichte über Freunde
Karl und die KAFFEEPAUSE
Der Karl genoss kaum etwas so
wie seine Kaffeepause
und trank ein Tässchen im Büro
fast lieber als zu Hause.
Und da ein Tässchen ja nicht lohnt,
stand da stets eine Kanne
und jeder nahm sich, wie gewohnt –
doch dann geschah die Panne.
Frau Bohnekamp, die ohne Dank
stets Kaffee – Nachschub brachte,
unverschämter weise krank
und keiner daran dachte.
Doch alle brüllten sie „Skandal“
und tief betrogen fühlten sich
jene die sonst nicht einmal
die eig’ne Tasse spülten.
Karl entrann dem irren Haufen,
schämte sich für alle so
und ging ein Pfund Kaffee kaufen,
für die Meute im Büro!
Fred und die RUHESTÖRER
Der Fred ist reich gesegnet zwar
mit mussischen Talenten,
doch da nie Zeit zum Üben war,
fehlt es an Instrumenten.
Fred spielt nicht Geige, nicht Klavier –
er spielt nicht einmal Flöte,
doch Nachbarn danken ihm dafür
mit dauerndem Getröte.
Man nervt Fred mit Gehämmer und
mit ständigem Gekratze –
bei jedem Patzer jault der Hund,
und es miaut die Katze.
Kurz – alles, was der Fred nicht kann,
das bringen die mit echter
Begeisterung von nebenan
ihm zu Gehör – nur schlechter.
Fred doch hat, das ist das Schlimme
an der Angelegenheit,
zum Ruhe brüll’n nicht die Stimme,
drum gibt’s weder Ruh‘ noch Streit!
Gerd und die ABKÜRZUNG
Der Gerd fährt täglich in die Stadt,
täglich zurück nach Hause,
und wenn er grade Zeit mal hat,
auch in der Mittagspause.
Der Weg hinein und auch hinaus
ist immer ziemlich stressig –
auf Grund der Stoßzeit und den Stau’s
ist’s mit dem Tempo Essig.
Doch da der Gerd die Stadt gut kennt,
benützt er schon seit Jahren
das, was man einen Schleichweg nennt,
um schneller heimzufahren.
Da gibt Gerd Gas, denkt nur an das,
was ihn daheim erwartet –
die Ampeln werden grün und blass,
wenn er bei Gelb schon startet.
Wie Gerd, tun das Millionen,
weil man viel Zeit sparen kann,
zum Leid der Leut‘, die dort wohnen,
wie an einer Autobahn!
Sam, der BEIFAHRER
Der Sam bestand so manchen Test
Als Fahrer hinterm Steuer,
doch wenn er andre fahren lässt,
dann ist ihm nicht geheuer.
Dann hält er schon den Atem an,
bevor der Wagen spurtet,
und fühlt als Bei- und Nebenmann
sich hilflos angegurtet.
Und wäre Sam nicht festgeschnallt,
so ging er an die Decke,
weil er voraussieht, dass es knallt,
an jeder Straßenecke.
Natürlich knallt es meistens nicht –
Der Sam ist noch am Leben,
sitzt aber wie im Leben schlicht,
nicht gern nur so daneben.
Doch Sam wird es niemals wagen,
in irgendeiner Weise
als Beifahrer was zu sagen,
und leidet still und leise!