Albrecht, der Bär

 

Einst begab es sich, daß ein edler Ritter und tapferer Krieger vor seinen Feinden auf der Flucht war.

Er war weithin als Albrecht, der Bär bekannt.

Auf seiner Flucht gelangte er in arge Bedrängnis, denn die Feinde hatten ihn fast umzingelt.

Da erreichte er die Havel.

Die Havel ist ein Fluß mit etlichen Zuläufen.

Am bekanntesten ist die Spree, die ihn nährt.

Die Havel selbst fließt weiter flußabwärts in die Elbe.

Doch ist die Havel ein Fluß mit großen Buchten, die wie Seen anmuten.

Dort stand nun Albrecht, der Bär – den Fluß vor sich und die Feinde hinter und neben sich.

Ziemlich weit entfernt sah er das andere Flußufer.

Da faßte Albrecht einen Entschluß.

Er wollte die Havel durchschwimmen bis zum jenseitigen Ufer.

Da sank er auf die Knie und schwor:

Sollte ihm die Flucht gelingen und er lebend das andere Ufer erreichen, so gelobte er, dem Kriegshandwerk abzuschwören und sein Lebtag keine Waffe mehr zu führen.

Und so stürzte er sich ins Wasser der Havel.

Wie durch ein Wunder erreichte er tatsächlich das ersehnte Ufer.

Da legte er Schild und Waffen nieder.

Und er hielt Wort – er rührte keine Waffe mehr an.

Die Stelle, an der er nur durch Uferhecken geschützt in die Havel entkam, heißt seitdem Heckeshorn.

Doch die Stelle, an welcher er sich seiner Waffen entledigte heißt seither Schildhorn.

Es gibt auch noch Albrechts Teerofen, wo Albrecht später seinen Lebensunterhalt bestritten haben soll – ebenfalls an der Havel, am Griebnitzsee zwischen Kohlhasenbrück und Potsdam.

Zwar wurde lang vermutet, daß Albrecht der Namensgeber für Berlin gewesen sei, doch paßt der zeitliche Rahmen nicht zu dieser Annahme.

 

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